Gedanken zur Nacht
Nacht wartet draußen auf dem Feld,
im Dorfe geh ‘n die Lichter an.
Immer dunkler wird die Welt,
kalt, und Schatten mittenmang.
Nacht wartet draußen auf den Wiesen,
auf den Halmen liegt der Tau.
Leise hört man Wasser fließen,
niemand sieht sein wahres Blau.
Nacht wartet draußen in den Bergen,
heulend steht der Wolf darauf.
Muss sich nicht vorm Feind verbergen,
Schicksal nimmt nun seinen Lauf.
In das Dorf die Nacht schleicht leise,
alles schläft und keiner wacht.
Ist so ganz auf ihre Weise
eine eigne schwarze Pracht.
Und der Nebel breitet Schwingen,
deckt nun alles zu damit.
Ab und an die Glocken klingen,
unheimlich hört man manchen Schritt.
Und die Nacht, sie dient zur Ruhe,
Kraft zu schöpfen für den Tag.
Neues Leben kommt zum Vorschein,
das so still die Nacht verbarg.
Ragnar Guba, 04.09.2016
verfasst anlässlich des "Spätsommerlichen Abendkonzertes" meines Chores "ad libitum"